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Die Gründung der NFS aus historischer Perspektive

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Im Herbst 2012 wurde die VIRTÙ Public Affairs AG (damals noch unter dem Namen Bonhage PR AG) vom Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierat (SWTR) beauftragt, eine historische Analyse über die Gründung der Nationalen Forschungsschwerpunkte (NFS) zu verfassen. Der SWTR hatte den Auftrag erhalten, die strukturellen Effekte der ersten Serie NFS zu evaluieren. Unsere Zusammenfassung der historischen Ereignisse diente ihm als Grundlagenpapier für die Evaluation. Die zentrale Fragestellung der Analyse lautete: Welche Ziele sollten mit den Nationalen Forschungsschwerpunkten verfolgt werden?
Die NFS sind ein Förderinstrument des Bundes und werden in dessen Auftrag vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) durchgeführt. Die erste Serie von 14 NFS wurde im Jahr 2001 lanciert und lief bis 2013. Unsere Analyse legte den Fokus jedoch nicht auf die Umsetzung dieses Förderinstruments, sondern auf die Periode von 1991 bis 2001. In dieser Zeit entwickelten verschiedene Akteure der Schweizer Wissenschaftspolitik das Konzept der NFS und verhalfen diesem schliesslich zur Umsetzung.
Unsere historische Perspektive basierte auf zwei Säulen: Zum einen verfasste ich einen Bericht, der sich auf die Analyse historischer Originaldokumente sowie auf wissenschaftlicher Sekundärliteratur zur Geschichte des Forschungsplatzes Schweiz abstützte. Zum anderen führten wir qualitative Interviews mit Schlüsselfiguren durch, die in den 1990er-Jahren und zu Beginn des 21. Jahrhunderts an der Gründung der NFS beteiligt waren. Dazu zählen unter anderem Charles Kleiber, Staatssekretär für Bildung und Forschung 1997-2007, Hans-Peter Hertig, Generalsekretär des SNF 1993-2005, und Bundesrätin Ruth Dreifuss, Vorsteherin des Eidgenössischen Departementes des Innern 1993-2002.
Die Aufgabe für den SWTR ermöglichte uns einen erfrischenden Perspektivwechsel. Als Agentur für politische Kommunikation und Lobbying ist es unser tägliches Brot, laufende politische Prozesse eng zu verfolgen. Die Betrachtung der Vergangenheit ermöglichte uns zu rekonstruieren, wie die involvierten Akteure damals ihre Interessen in der politischen Arena verteidigt hatten. Das war lehrreich und amüsant zugleich.