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Medienarbeit

Drei Tage Medienarbeit am Eidgenössischen Schwingfest

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Um 5.30 Uhr weckt uns schweres Schnaufen und Ächzen. Medizinbälle knallen an eine Holztür. Auf Kommando ertönt das Trappeln von sprintenden Füssen. Von wem diese ungewohnten Geräusche kommen, verrät uns ein Blick aus dem Fenster des Wohnmobils, in dem wir an diesem Wochenende übernachten: Unmittelbar neben unserem Schlafplatz wärmen sich rund zwei Dutzend Schwinger eines Regionalverbandes auf. Sie stehen kurz vor ihrem sportlichen Höhepunkt des Jahres – dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2016 in Estavayer-le-Lac.

Auch das Team der VIRTÙ Public Affairs AG stand vom 26. bis 28. August 2016 in Estavayer im Einsatz: Als Freiwillige kümmerten wir uns um die Medienarbeit des grössten Schweizer Sportanlasses mit 250'000 Festteilnehmern. Im Medienzentrum auf dem Militärflugplatz Estavayer waren wir an den drei Festtagen für die Aufbereitung der offiziellen Information des Organisationskomitees zuständig. Täglich verfassten wir für die 500 akkreditierten Journalistinnen und Journalisten Medienmitteilungen in Deutsch und Französisch und bereiteten die Medienkonferenzen vor. Daneben recherchierten und verfassten wir Hintergrundberichte über verschiedene Aspekte des Schwingfestes – von der Eröffnungszeremonie über den Gabentempel bis hin zu Berichten vom grössten Campingplatz des Landes. Bereits ein halbes Jahr vor dem Eidgenössischen in Estavayer durften wir die Veranstalter bei der Organisation eines grossen Medientags strategisch beraten.

Die Erfahrungen und Einblicke, die wir als Team am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest machen konnten, sind einmalig. Die Zusammenarbeit mit den vielen beteiligten Personen – vom Organisationskomitee über Medien, Polizei, Behörden bis hin zu den Besuchern aus allen Landesteilen – war aussergewöhnlich und bereichernd. Erfreulich war insbesondere, dass das Eidgenössische, das nur alle 15 Jahre in der Westschweiz stattfindet, auch in der Romandie begeisterte. Als zweisprachige Kommunikationsagentur durften wir unseren Teil dazu beitragen, dass der Anlass Brücken zwischen Deutsch- und Westschweiz geschlagen hat. Und nicht zuletzt ermöglichte uns das Engagement für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest, als Team in die uns bisher unbekannte Welt der Schwinger einzutauchen.

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Eine Etappe auf dem Weg zur Imam-Ausbildung

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Eine der Spezialitäten der VIRTÙ Public Affairs AG ist die Wissenschaftskommunikation. In diesem Bereich waren wir unter anderem mit dem Wissenstransfer für das Nationale Forschungsprogramm «Religionsgemeinschaften, Staat und Gesellschaft» (NFP 58) mandatiert. Das Programm wurde vom Bundesrat lanciert und vom Schweizerischen Nationalfonds umgesetzt. Das NFP 58 konnte unter anderem aufzeigen, wie sich das Verhältnis der Schweizerinnen und Schweizer gegenüber der Religion unter dem Druck der Säkularisierung entwickelt hat. Es brachte ausserdem neue Erkenntnisse über den Islam in der Schweiz hervor.
Eines der Projekte des NFP 58 zeigte, dass ein Konsens über die Frage herrschte, ob in der Schweiz Imame ausgebildet werden sollen. Sowohl die muslimischen Organisationen als auch die befragten Institutionen begrüssten dieses Projekt und waren der Ansicht, dass die Imam-Ausbildung in der Schweiz die Integration von Muslimen unterstützen kann. Die Ergebnisse dieser Studie lieferten Antworten auf eine Frage, die von der Politik mehrfach gestellt worden war: Es zeigte sich, dass die damals 150 in der Schweiz tätigen Imame weder die Landessprachen beherrschten noch die gesellschaftliche und juristische Ordnung des Landes kannten.
Imam
Wir unterstützten die Forschenden bei der Vermittlung ihrer Resultate. Eine nationale Pressekonferenz und mehrere Informationsveranstaltungen – insbesondere für die Mitglieder des eidgenössischen Parlaments – trugen dazu bei, ihre Arbeit ins Rampenlicht zu rücken. Die Verbreitung der Ergebnisse erfolgte im Jahr 2009 mitten in der Diskussion um die SVP-Volksinitiative für ein Verbot von Minaretten. Unsere Herausforderung bestand darin, das grosse öffentliche Interesse am Islam zu nutzen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Resultate des Projekts exakt vermittelt und in einem friedlichen Rahmen diskutiert wurden.
Die Ergebnisse der Studie überzeugten die Verantwortlichen der Universitäten und der Bundesverwaltung, einen Plan für die Ausbildung von Imamen auszuarbeiten. Im Juni 2016 wurde an der Universität Freiburg das Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft eröffnet.
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Die Gründung der NFS aus historischer Perspektive

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Im Herbst 2012 wurde die VIRTÙ Public Affairs AG (damals noch unter dem Namen Bonhage PR AG) vom Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierat (SWTR) beauftragt, eine historische Analyse über die Gründung der Nationalen Forschungsschwerpunkte (NFS) zu verfassen. Der SWTR hatte den Auftrag erhalten, die strukturellen Effekte der ersten Serie NFS zu evaluieren. Unsere Zusammenfassung der historischen Ereignisse diente ihm als Grundlagenpapier für die Evaluation. Die zentrale Fragestellung der Analyse lautete: Welche Ziele sollten mit den Nationalen Forschungsschwerpunkten verfolgt werden?
Die NFS sind ein Förderinstrument des Bundes und werden in dessen Auftrag vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) durchgeführt. Die erste Serie von 14 NFS wurde im Jahr 2001 lanciert und lief bis 2013. Unsere Analyse legte den Fokus jedoch nicht auf die Umsetzung dieses Förderinstruments, sondern auf die Periode von 1991 bis 2001. In dieser Zeit entwickelten verschiedene Akteure der Schweizer Wissenschaftspolitik das Konzept der NFS und verhalfen diesem schliesslich zur Umsetzung.
Unsere historische Perspektive basierte auf zwei Säulen: Zum einen verfasste ich einen Bericht, der sich auf die Analyse historischer Originaldokumente sowie auf wissenschaftlicher Sekundärliteratur zur Geschichte des Forschungsplatzes Schweiz abstützte. Zum anderen führten wir qualitative Interviews mit Schlüsselfiguren durch, die in den 1990er-Jahren und zu Beginn des 21. Jahrhunderts an der Gründung der NFS beteiligt waren. Dazu zählen unter anderem Charles Kleiber, Staatssekretär für Bildung und Forschung 1997-2007, Hans-Peter Hertig, Generalsekretär des SNF 1993-2005, und Bundesrätin Ruth Dreifuss, Vorsteherin des Eidgenössischen Departementes des Innern 1993-2002.
Die Aufgabe für den SWTR ermöglichte uns einen erfrischenden Perspektivwechsel. Als Agentur für politische Kommunikation und Lobbying ist es unser tägliches Brot, laufende politische Prozesse eng zu verfolgen. Die Betrachtung der Vergangenheit ermöglichte uns zu rekonstruieren, wie die involvierten Akteure damals ihre Interessen in der politischen Arena verteidigt hatten. Das war lehrreich und amüsant zugleich.