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Eine digitale Kampagne für eine Schweizer Ernährungsstrategie

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Können wir uns in Zukunft gesünder und zugleich nachhaltig ernähren? Ja, gemäss den Schlussfolgerungen von über 20 Forschungsgruppen, die die Zukunft der Ernährung im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Gesunde Ernährung und nachhaltige Lebensmittelproduktion» (NFP 69) untersuchten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler empfehlen der Landesregierung eine politische Strategie, um das Ernährungssystem der Schweiz bis im Jahr 2050 anzupassen. Diese Strategie soll ermöglichen, die Agrarpolitik, die Gesundheitspolitik und die Umweltpolitik der Schweiz in Einklang bringen.

Von 2013 bis 2020 waren wir für den Wissenstransfer des NFP 69 verantwortlich. Am Ende des Programmes war es unsere Aufgabe, die Ergebnisse und Empfehlungen verschiedenen Zielgruppen zu vermitteln: einerseits einem Expertenpublikum aus Politik, Ernährung und Lebensmittelproduktion, andererseits dem sehr breiten Kreis der Konsumentinnen und Konsumenten ohne spezifisches Vorwissen.

In einem ersten Schritt gründeten wir ein Sounding Board mit Vertreterinnen und Vertretern aus Produktion, Verteilung, Gesundheit und Konsumentenschutz sowie verantwortlichen Fachexperten von Bund und Kantonen. In den Sitzungen dieses Gremiums konnten wir die Empfehlungen der Forschung diskutieren und mögliche Auswirkungen für die Praxis berücksichtigen. 

Anschliessend erstellten wir einen umfassenden Synthesebericht zuhanden der Experten, der die wichtigsten Erkenntnisse der 26 Forschungsgruppen zusammenfasst und Empfehlungen ableitet. Über die Medien vermittelten wir den Bericht der Öffentlichkeit. Für die Konsumenten setzten wir auf eine Strategie, die sich ausschliesslich auf digitale Kanäle konzentrierte. So konnten wir diese dort erreichen, wo sie sich aufhalten: im Internet und in sozialen Netzwerken. Dieser Entscheid erwies sich als um so richtiger, als die Kommunikation der Ergebnisse im Kontext der Covid-19-Pandemie erfolgte.

Ernährungssystem

Als Basis erstellten wir die Webseite www.gesundundnachhaltig.ch, die als Plattform für diese digitale Strategie diente. Dafür entwickelten wir kurze Informationsvideos im Motion-Design, Audio-Podcasts und Zusammenfassungen einzelner Projekte, die die Verbindung von gesunder Ernährung und nachhaltiger Lebensmittelproduktion erklären. In Zusammenarbeit mit einer Forschungsgruppe aus dem NFP 69 erarbeiteten wir ausserdem einen neuartigen interaktiven Simulator. Dieses Instrument gestalteten wir auf der Grundlage von wissenschaftlichen Modellen. Es ermöglicht den Konsumentinnen und Konsumenten, selber auszuprobieren, wie sich verschiedene Anpassungen ihrer Ernährungsgewohnheiten auf die Gesundheit und die Umwelt auswirken.

Die zentralen Botschaften und Inhalte von www.gesundundnachhaltig.ch verbreiteten wir via Sponsored Content auf sozialen Netzwerken und im Rahmen einer Google-Ads-Kampagne. Zwischen Ende Juni und Mitte September besuchten über 12'000 Personen die Webseite. Die beiden Motion-Design-Videos wurden auf Youtube und auf der Webseite über 9000 Mal angeschaut.

Aktuell bieten die politischen Diskussionen über die künftige Entwicklung der Landwirtschaftspolitik im eidgenössischen Parlament eine Chance, dass die Empfehlung des NFP 69 für eine Ernährungsstrategie von der Politik geprüft wird. Die zuständige Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats (WAK-S) verlangt vom Bundesrat mittels Kommissionspostulat einen Bericht über die künftige Ausrichtung der Agrarpolitik. Dabei eröffnen die Ergebnisse des Forschungsprogramms der Landwirtschaft neue Perspektiven, etwa indem diese verstärkt ihre Rolle als Akteurin der öffentlichen Gesundheit wahrnimmt.

Simulator

Ein Schatz vor unserer Haustür – und wir sehen ihn nicht

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Grosse Moorjungfer

Es handelt sich um eine Spezies, die in den 1970er-Jahren aus dem Schweizer Jura verschwand, um vierzig Jahre später wieder dorthin zurückzukehren. Die Grosse Moosjungfer (Foto von Biologe Sebastien Tschanz Godio) ist eine bemerkenswerte Libelle, die in einer besonderen natürlichen Umgebung lebt: den Hochmooren, auch Torfmoore genannt. Durch menschliche Aktivitäten und die Zerstörung ihres Lebensraums verjagt, kehrte die Art 2010 nach Les Ponts-de-Martel zurück, in eines der grössten Torfmoore der Schweiz.

Diese Rückkehr ist der Lohn für die Anstrengungen, die seit den 1990er-Jahren von den Behörden des Bundes, der Kantone und der Bevölkerung unternommen wurden, um die Hochmoore, die seltensten und empfindlichsten Ökosysteme der Schweiz, wiederzubeleben, zu regenerieren und zu erhalten. In Les Ponts-de-Martel setzt sich ein Verein dafür ein, den Wert dieses Ökosystems noch stärker hervorzuheben, indem er ein Torfmoorhaus für die Öffentlichkeit eröffnen will. Der Verein trat im Rahmen seiner Fundraising-Aktivitäten an uns heran. Er wollte eine Informationsbroschüre erarbeiten, um potenzielle Stiftungen, Sponsoren und Mäzene für das Projekt zu gewinnen.

Das Projekt des Vereins reiht sich ein in einen von der Bevölkerung breit unterstützten Trend: den Erhalt der Biodiversität. Zusammen mit den Verantwortlichen des Vereins mussten wir jedoch feststellen, dass die Öffentlichkeit eher geneigt ist, die biologische Vielfalt auf Meeresinseln oder in tropischen Wäldern zu unterstützen als in der nächsten Umgebung, in den Hochmooren. Der Grund dafür? Unwissenheit über die Seltenheit dieser Ökosysteme und ihre bedrohte Existenz – denn 90% der Schweizer Torfmoore wurden zwischen 1900 und 2010 zerstört!

Das Hochmoor von Les Ponts-de-Martel ist ein Schatz der Artenvielfalt, der vor unserer Haustür liegt, aber den wir nicht sehen. Die Broschüre, die wir mit dem Grafikatelier karakter entwickelt haben, hilft, dieses Wissensdefizit zu beheben. Wir sind stolz darauf, an diesem Projekt mitgewirkt zu haben, und möchten Sie einladen, es zu unterstützen.

Informativ, bunt und straff: Das Dossier «Die Schweiz und Horizon Europe»

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Geplant war ein Austausch mit den Parlamentsmitgliedern zur Rolle der Schweiz im Europäischen Forschungsraum. Diese mussten sich anlässlich der baldigen Debatte über die Botschaft zur Finanzierung der Schweizer Beteiligung an den Massnahmen der Europäischen Union im Bereich Forschung und Innovation in den Jahren 2021–2027 (Horizon Paket) eine Meinung bilden. Doch Corona verhinderte die Durchführung eines solchen Anlasses. Es galt, eine andere Möglichkeit zu finden, um den Parlamentarierinnen und Parlamentariern dieses umfangreiche Thema näherzubringen. Und die Zeit drängte: die Sitzung der ständerätlichen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur, an der diese Botschaft traktandiert war, stand bereits fest.

Es brauchte eine digitale Lösung, die Lust macht, sich zu informieren und gleichzeitig ein Format, das ausgedruckt werden kann. Wir hatten den Anspruch, die Balance zu halten zwischen Vertiefung der Sachverhalte und Berücksichtigung einer breiten Informationspallette. So entstand das Dossier «Die Schweiz und Horizon Europe. In 6 Fragen» des Netzwerks FUTURE. Das Dossier verschafft einen Überblick zur Rolle der Schweiz im europäischen Forschungsraum. In sechs Kapiteln, die je einer zentralen Frage nachgehen, werden die Informationen von animierten und aussagekräftigen Grafiken gestützt. Wer sich stärker in die Materie vertiefen will, kann den zahlreichen externen Verlinkungen folgen.

CERN

Der Prozess von der Beschaffung der Informationen und Daten für die Grafiken, über das Verfassen und Übersetzen der Texte, bis hin zur grafischen Umsetzung konzentrierte sich auf wenige Wochen. Das Ergebnis stellt, verglichen mit den existierenden Informationsunterlagen zu dieser Thematik, ein einzigartiges Dokument dar.

Das Dossier zeigt auf, wie zentral die Schweiz in Europa hinsichtlich der Verflechtungen im Bereich Forschung und Innovation aufgestellt ist. Es verdeutlicht die grosse Kontinuität des wissenschaftlichen Austauschs über die Schweizer Grenzen hinweg. Wir sind positiv gestimmt, dass die Parlamentsmitglieder darin zahlreiche, spannende Informationen finden, die sie beim Meinungsbildungsprozess unterstützen können. Überzeugen Sie sich selbst!